04.03.17:
Mittlerweile sind wir schon über eine Woche unterwegs und
wir werden immer entspannter was unsere Routenwahl betrifft. Nachdem wir vor
zwei Tagen den Campingplatz in Martil nach einer wohltuenden Dusche verlassen
haben, gings schnurstracks durchs Riff-Gebirge. Eine sehr schöne Landschaft
durch die wir viele viele Höhenmeter machten. Immer wieder fielen uns die
schönen Gewänder der Menschen auf, Frauen in einer schönen Art Tracht mit
Strohhut auf dem Kopftuch und Männer in Kaftans, wobei manche aussehen wie nette
Gagarmels. Auf einer Passhöhe wählten wir einen Schlafplatz und der starke
Sturm der uns schon den ganzen Tag begleitete, ließ nachts dann endlich nach.
Insgesamt wirken die Menschen auf uns hier unglaublich freundlich, nett und hilfsbereit
und vor allem extrem zurückhaltend, im Gegensatz zu ein paar Franzosen auf dem
letzten Campingplatz, die uns auch während des Essens, dem Duschen und um halb
5 morgens auf dem Klo unbedingt ein paar sinnfreie Laberein (natürlich auf
französisch) aufs Auge drücken wollten. Gestern ist uns aufgefallen, dass der
Steyr leider ein bisschen Kühlflüssigkeit direkt an unserer neuen Wasserpumpe
verliert. Um genau zu sein 411ml/h. Also doch ganz schön ordentlich! Aber Nachfüllen
hilft. Und somit ist das Problem erst mal behoben. Sollte sich das wieder
ändern, werden wir eine neue Lösung finden.
Heute sind wir dann frohen Mutes
gleich weiter gedüst, um endlich Richtung Süden zu fahren. Die Straßen werden
kleiner und wir wählen eine kleine Piste, die wieder über Berge führt. Nach
kurzer Zeit funkt es fröhlich aus dem Sicherungskasten vor meinem Sitz. Wir
halten an und stellen fest, dass sich wohl eine Platte an der die Sicherungen befestigt
sind losgerüttelt hat und einen „Kurzen“ verursacht hat. Die Halterung muss
allerdings schon vor einiger, einiger Zeit abgebrochen sein. Und wieder stürmt
es wie wild. Wir bekommen die Steyr –Türen kaum auf, bei der 5-minütigen
Reparatur mit Panzer-Tape. Tip-Top! Und der Steyr läuft ohne erneut vor Freude
Funken zu sprühen. Mittlerweile zeigen auch die Instrumente ab und zu verrückte
Sachen an… hat sich wohl ein Kabel gelockert. Das richten wir am Abend. Die
Strecke ist anspruchsvoll, immer wieder steile Abbrüche, enge Kurven, steile
Anstiege und einzelnen Unterspülungen. Als es flacher und einfacher wird, steht
wieder mal eine Steyr-steiern-Stunde für mich an.
Also los geht’s! Vierter Gang
rein und ab die Post. Nachdem ich ungefähr 10 Minuten mit 40km/h über die Piste
bretter, muss ich die Geschwindigkeit auf 10 bis max. 20km/h drosseln und ich
befinde mich unerwartert im Offroadpark. Aber es klappt ganz gut. Erstaunlich
wie gut sich der LKW in diesem Gelände bewegen lässt. Es wird immer wilder und
geht durch Flussbetten und Hänge hinauf. Christian übernimmt den Rest der
Strecke und irgendwann legen wir dann auf besserer Straße, sogar mit Teer, noch
einige Kilometer zurück, verspeisen noch eine mega fettige Tajine (brauche noch
mehrere Testessen zur konkreten
Beurteilung), finden endlich die ersten Kamele und bleiben für die Nacht mitten
in der Steinwüste Nähe Missour stehen. Ach ja es windet immer noch oder schon
wieder und vielleicht müssen wir das erste Mal in Marokko die Heizung anwerfen.
Mal sehen.
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