Mittwoch, 8. März 2017

Der Steyr wird erstmal wachgerüttelt


04.03.17:

Mittlerweile sind wir schon über eine Woche unterwegs und wir werden immer entspannter was unsere Routenwahl betrifft. Nachdem wir vor zwei Tagen den Campingplatz in Martil nach einer wohltuenden Dusche verlassen haben, gings schnurstracks durchs Riff-Gebirge. Eine sehr schöne Landschaft durch die wir viele viele Höhenmeter machten. Immer wieder fielen uns die schönen Gewänder der Menschen auf, Frauen in einer schönen Art Tracht mit Strohhut auf dem Kopftuch und Männer in Kaftans, wobei manche aussehen wie nette Gagarmels. Auf einer Passhöhe wählten wir einen Schlafplatz und der starke Sturm der uns schon den ganzen Tag begleitete, ließ nachts dann endlich nach. Insgesamt wirken die Menschen auf uns hier unglaublich freundlich, nett und hilfsbereit und vor allem extrem zurückhaltend, im Gegensatz zu ein paar Franzosen auf dem letzten Campingplatz, die uns auch während des Essens, dem Duschen und um halb 5 morgens auf dem Klo unbedingt ein paar sinnfreie Laberein (natürlich auf französisch) aufs Auge drücken wollten. Gestern ist uns aufgefallen, dass der Steyr leider ein bisschen Kühlflüssigkeit direkt an unserer neuen Wasserpumpe verliert. Um genau zu sein 411ml/h. Also doch ganz schön ordentlich! Aber Nachfüllen hilft. Und somit ist das Problem erst mal behoben. Sollte sich das wieder ändern, werden wir eine neue Lösung finden.

Heute sind wir dann frohen Mutes gleich weiter gedüst, um endlich Richtung Süden zu fahren. Die Straßen werden kleiner und wir wählen eine kleine Piste, die wieder über Berge führt. Nach kurzer Zeit funkt es fröhlich aus dem Sicherungskasten vor meinem Sitz. Wir halten an und stellen fest, dass sich wohl eine Platte an der die Sicherungen befestigt sind losgerüttelt hat und einen „Kurzen“ verursacht hat. Die Halterung muss allerdings schon vor einiger, einiger Zeit abgebrochen sein. Und wieder stürmt es wie wild. Wir bekommen die Steyr –Türen kaum auf, bei der 5-minütigen Reparatur mit Panzer-Tape. Tip-Top! Und der Steyr läuft ohne erneut vor Freude Funken zu sprühen. Mittlerweile zeigen auch die Instrumente ab und zu verrückte Sachen an… hat sich wohl ein Kabel gelockert. Das richten wir am Abend. Die Strecke ist anspruchsvoll, immer wieder steile Abbrüche, enge Kurven, steile Anstiege und einzelnen Unterspülungen. Als es flacher und einfacher wird, steht wieder mal eine Steyr-steiern-Stunde für mich an.


Also los geht’s! Vierter Gang rein und ab die Post. Nachdem ich ungefähr 10 Minuten mit 40km/h über die Piste bretter, muss ich die Geschwindigkeit auf 10 bis max. 20km/h drosseln und ich befinde mich unerwartert im Offroadpark. Aber es klappt ganz gut. Erstaunlich wie gut sich der LKW in diesem Gelände bewegen lässt. Es wird immer wilder und geht durch Flussbetten und Hänge hinauf. Christian übernimmt den Rest der Strecke und irgendwann legen wir dann auf besserer Straße, sogar mit Teer, noch einige Kilometer zurück, verspeisen noch eine mega fettige Tajine (brauche noch mehrere Testessen zur  konkreten Beurteilung), finden endlich die ersten Kamele und bleiben für die Nacht mitten in der Steinwüste Nähe Missour stehen. Ach ja es windet immer noch oder schon wieder und vielleicht müssen wir das erste Mal in Marokko die Heizung anwerfen. Mal sehen.

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