07.03.17:
Todra Schlucht. Den ganzen Tag. Wir haben uns vor zwei Tagen
noch einmal ein langes Stück Fahrt vorgenommen.
Wieder Richtung touristischer
Pfade geht es in die Todra Schlucht. Dort wollen wir ein paar Tage entspannen
und unsere Kletterkünste auschecken. Und nein wir haben an diesem Tag nichts
repariert. Nach langer Fahrt, ein paar Auffüllaktionen (Wasser, Lebensmittel,
etc.) kommen wir am Sonntag am Eingang der Schlucht an. Die wir so ziemlich
schnell durchfahren, weil es dort von Menschen wimmelt. Zum Klettern sehen wir
erst mal nichts, alles voller Souvenirstände. Wir bleiben am nächsten Ortsrand
bei einem netten Marokkaner stehen, der gerade einen Campingplatz aufbaut. Wir
sind ziemlich kaputt. Der nächste Tag beginnt etwas motivationslos aber
eine….ahhh….Reparatur!!!.... unserer Wasserversorgung in der Kabine, die
nämlich leckt (sehr schön!) heitert die Stimmung wieder auf! Arbeit hat noch
niemandem geschadet. Als wir mittags dann unseren Kleiderschrank auseinander
gebaut, ein paar Schläuche mit neuen Schellen und Kabelbindern zusammen geflickt
und alles wieder zusammen gebaut und eingeräumt haben, besuchen wir das kleine
verschlafene Städtchen. Außer dass wir von den Kindern die ganze Zeit um
Bonbons und Stifte angebettelt werden, was wir sowieso nicht dabei haben,
passiert dort nicht viel. Im Anschluss werden wir dann spontan von unserem
Herbergsvater zum Tajine Essen eingeladen. Ein „Freund“ wie er uns sagt, ist auch
dabei (wohl eher sein Diener) und es schmeckt hervorragend. Wenig sehr feines
Fleisch mit Kartoffeln, Zwiebeln , Knoblauch, Gelberüben und vielen Kräutern.
Dazu gibt es Tomaten - Paprika Salat. Und rein mit dem Salat! No risk no fun!
Unser Saumagen wird das schon problemlos aushalten. Wir sind total überrascht
von der Gastfreundschaft und erfreut, so in Kontakt mit den Menschen zu kommen.
Nach dem Essen möchte Herr Etoub noch einen kleinen Ausflug mit uns machen,
damit wir gut schlafen können. Also…14 Uhr in Afrika, mit Notfallklopier und
Wasser bewaffnet steigen wir mit ihm auf den Berg hinter den Häusern. Ein
schöner kleiner Berberweg schlängelt sich durch die Landschaft. Er räumt uns
jeden Stein aus dem Weg und dann muss ich die ganze Zeit an seiner Hand gehen,
damit ich nicht abstürze. Für mich eine besondere Herausforderung ohne etwas
vor meinen Füßen zu sehen durch das schroffe, Geröll durchzogene, Gelände zu
dackeln. Aber er ist einfach sehr umsichtig mit uns und sehr begeistert von
unserer Fitness. So marschieren wir, wie er es nennt, über zwei Stunden über
die Berge, zu Höhlen und Zelten der Berber, Schafherden und einem Staudammbau.
Gott sei Dank weht bei diesen Temperaturen ein ordentlicher Wind!
Kurz vor Ende
ruft er seinen „Freund“ an, dass der schon mal Tee vorbereiten soll. Am Abend
sind wir platt. Eine weitere Essenseinladung lehnen wir dankend ab. Heute Früh,
mit einer über die Einheimischen erworbenen Kletterübersicht, schaffen wir es
dann endlich doch mal so richtig in die Todra. Dort treffen wir einige
Kletterer aus Deutschland und Spanien. Die Wände sind gut, im Schatten kann man
sich bei milden Temperaturen von der Hitze im Fels gut erholen und ein paar
tote Hunde am Straßenrand (bzw. deren Gestank) können die Idylle nicht trügen.
Es wird Feuer gemacht, gegrillt und jugendliche Hirten, die das betteln üben
ziehen durch das mit Palmen durchzogene, fast trockene Flussbett. So
beschließen wir hier am Straßenrand einfach noch eine Nacht zu bleiben um
morgen noch eine andere Wand zu testen. Ach ja die Saumägen haben bisher alles
wunderbar ausgehalten!
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