Samstag, 1. April 2017

Ups! Mitten durch den Wochenmarkt gefahren :-)


30.03.17:

Das Feuer war groß! Sehr groß! Wir müssen ja schließlich unser bayrisches Holz noch vollständig verbrennen…aber nachdem wir ja stetig fast alles Holz aufgesammelt haben was uns über den Weg gelaufen ist, haben wir auch noch viel übrig. Hier wollen wir anmerken, dass wir uns jetzt wieder mitten im Riffgebirge befinden. Anfangs haben wir diesen Landstrich ja so schnell wie möglich durchfahren. Jetzt stellen wir fest: Hier fühlen wir uns unglaublich wohl. Auch wenn die Menschen hier mehr Spanisch sprechen, haben wir viel Kontakt zu allen Altersklassen, egal ob Frauen oder Männer, jeder ist hier völlig entspannt und aufgeschlossen, aber wir werden überhaupt nicht bedrängt. Weder um Kiff zu kaufen, noch um sonst was zu tun. Am Abend sind viele Menschen an unserem Wohnzimmer vorbei gekommen und haben sich total über unsere Anwesenheit gefreut. Christian ist völlig fertig nach der ersten Flirtattacke einer fremden Frau, nach für ihn einer gefühlten Ewigkeit von Missachtung :-). Die Tage im Riffgebirge vergehen wie im Flug, auch nachts haben wir keinerlei Probleme. Klar gibt es hier ein paar fertige Leute, aber die gibt es überall. Auf den Wegen die wir machen, kommen wir hauptsächlich an ärmlichen Bauernhöfen vorbei, sie haben keine richtigen Häuser, nutzen alle Materialien um sich etwas Eigenes zu schaffen und auf fast jedem Anwesen gibt es einen kleinen Lehm-Ofen im Garten. Leider bietet sich keine Gelegenheit so einen Hof zu besuchen. Ich mag diese Menschen besonders, die aus wenig so viel schaffen und trotzdem eine große Menge Zufriedenheit ausstrahlen und uns gegenüber auch keinerlei Neid ausstrahlen oder uns sogar anbetteln würden. Die letzen Tage in Marokko wollen wir an den Stränden rund um Asilah verbringen. Wir machen auf dem Weg noch einen Abstecher nach Chefchaoun, der blauen Stadt, die durchaus sehenswert ist. In den Gassen der blauen Medina ist es richtig schön.

Wir schlendern ein bisschen, manchmal in Begleitung eines Farmbesitzers (der uns gerne seine Kiff-farm zeigen möchte), umher. Gekauft wird wiederum nichts. Hier sehen wir das erste Mal asiatische Touristen. Glaub ich zumindest. Und wir beobachten eine lustige Situation, in der wir uns ein kleines Grinsen nicht verkneifen können: Ein paar asiatische Frauen, mit Hut und Kamera bewaffnet stürmen also die Medina. Prompt kommt ein etwas mitgenommen aussehender Maroc auf sie zu und fragt sie, ob Marokko gut ist, den einzigen englischen Satz den wirklich jeder Marokkaner beherrscht. Das Englisch beider Parteien ist nicht unbedingt das Beste und auch nicht so ganz verständlich. Also antworten die Frauen ganz laut und in Dauerschleife „no, no, no, nono, no!“. Daraufhin fragt der Mann nach, ob das wirklich so ist. Ist total empört und erstaunt über diese Antwort, die er wahrscheinlich bisher auch noch nicht so oft gehört hat. Und wieder entgegnen die Frauen, die wahrscheinlich einfach Sorge haben, gerade einen Kaufvertrag abzuschließen mit „no, no, no, nono!“. So kommen Missverständnisse zu Stande. Nach einem Mittagessen in dieser lockeren Multikulti Atmosphäre geht es weiter. Die Straßen sind eher mittelprächtig und machen sie anstrengender zu fahren, als die vielen Pisten (die Erg Chegaga-Geröll Geschichte mal ausgeklammert).Wäre ja gelacht wenn wir einfach mal ein paar ruhige Tage verbringen. Sonst hätte der Urlaub ja auch noch Erholungspotential. Also werden nicht nur die Straßen immer schlechter, sondern wir schaffen es auch mit einem unglaublichen Glück mitten durch einen Wochenmarkt zu fahren. Also Karte sagt, rote Straße, Hauptstraße, angeblich große Straße, einziger Weg zum Ziel. Wir befinden uns schon viele Kilometer auf dieser relativ normal ausgebauten Straße bis wir durch eine kleine Stadt müssen. Hier wird der Weg deutlich enger und natürlich ist hier heute am Dienstag Markttag und die ganzen umliegenden Anwohner sind natürlich auch da, um mal so richtig einzukaufen. Und wir stehen schon mittendrin. Falls ihr die Märkte in Marokko nicht kennt, es sind keine Märkte wie bei uns, bei denen in der Regel eine Umleitung geschaffen wird oder der Markt sich zumindest in einer geraden Straße mit Buden rechts und links befindet. Hier ähnelt es eher einem  Labyrinth aus Menschen, Buden, Autos, Waren am Boden, neben uns und überall und nett gespannten Sonnensegeln über der Straße. Also fahren wir halt einfach mal zur Entspannung dadurch und schauen uns das an.
Naja, viel Wahl haben wir auch nicht gehabt. Wir hätten bis abends stehen bleiben können, beim Abbau helfen und bis dahin den kompletten Betrieb blockiert. Hätte es halt ein paar Stunden keine Hauptstraße (gibt übrigens auch keine Nebenstraße, sonst hätten wir die genommen) gegeben. Also wer Lust hat, mal so richtig das Marktgeschehen zu genießen, kann sich hier das Video, samt unserer etwas lustigen Kommunikation, ansehen. Vorweg genommen: Wir haben keinerlei Personen- oder Sachschaden verursacht, wenn man davon absieht, dass wir es im Gegensatz zum Händler nicht als Schaden einstufen, dass sich am Auto einer vorbei gequetscht hat und mit seinem Allerwertesten eine Schachtel verpackte Zahnbürsten vom Tisch gewischt hat. Der Händler wollte mir auch für einen kleinen Augenblick klarmachen, dass wir das waren. Klar da sind wir einfach drüber gefahren über die Tischplatte in 1,5m Höhe. Sowieso. Stabiler Tisch. Irgendwann muss er doch grinsen, nachdem er sich ein bisschen künstlich aufgeregt hat. Außerdem werden nebenbei Waren angeboten, wie herrliche Erdbeeren, die Sonnensegel sind auch wieder auf marokkanische Art und Weise über Steyr-Größe gespannt und unteranderem bietet mir ein lustiger Mann, dessen Leber ganz, ganz laut um Hilfe schreit, zur Entspannung einen Zug von seinem Joint an. Nein danke! Ich habe so schon das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden. Außerdem hätte Christian dann keinen Spiegel mehr der ihm sagt, dass er noch genau 2cm nach rechts hat (unser normaler Spiegel ist auf Anschlag eingeklappt, kein Platz und bringt sowieso nix).




Nach über zwanzig Minuten ist es geschafft. Leider haben wir keine, so lecker aussehenden Erdbeeren gekauft. Nach einer Nacht im Nirgendwo starten wir wieder Richtung Asilah. Na klar und es ist wieder auf der Durchfahrt eines Dorfes Markt. Aber nur neben der Hauptstraße. Die Weiterfahrt verläuft ruhig. Die Berge werden weniger und wir sind wieder am Meer. Nach einem, wie immer gegen alles helfendem kochendheißen Pfefferminztee mit einer Tonne Zucker (ist jetzt dann in auch jederzeit in der Villa Kunterbunt in Peiting erhältlich) suchen wir uns einen guten Stellplatz am Meer und machen einfach nichts. Mal sehen wie lange wir das aushalten.


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